Der Gedanke hinter VerTönt!
Stumm lagern die prächtigen Bestände eines Musikverlages vor sich hin. In Notenheften, Partituren, Folianten, Festplatten, auf Datenträgern und in Regalen. Über Ladentische und via Versände gelangen sie dann in die Welt hinaus, um dort gelesen, geübt, gespielt, aufgeführt zu werden.
Einen solchen stummen Bestand vor Ort zum Tönen zu bringen, verfolgt das neuartige Projekt von Musikhaus und Verlag Müller & Schade. Im grosszügig renovierten Ladenlokal sollen Konzerte zur Feierabendzeit Begegnungen mit Schätzen aus der Verlagstruhe und den aufgeführten Komponisten ermöglichen.
Schwerpunkte der Konzerte sind:
• zeitgenössische Werke aus dem Verlagsprogramm oder Auftragswerke
• Werke eines Gastverlags
• Schweizer «Klassiker»
• Evergreen der Weltliteratur
MusikerInnen aus Bern und fern gestalten Programme mit Kammermusik und Solowerken, welche bei Müller & Schade verlegt sind. Dabei handelt es sich um einen einzigartigen Bestand zeitgenössischer Musik.
Für die Programmierung der Konzerte liess sich der Initiator dieses Projektes, Alexandru Gavrilovici, von einer Idee Arthur Honeggers leiten: die gängige Praxis, Neue Musik wohlwollend in kleiner Dosierung zwischen Bewährtem unterzubringen, wird umgekehrt: «Die ‹Modernen› sollen Grundlage der Programme sein» (Honegger) – dazu als Referenz oder Kontrast eine Perle aus anderen Zeiten (und ggf. einem anderen Verlag ). Die Umsetzung dieser Idee und die Programmierung der einzelnen Konzerte geschehen in enger Zusammenarbeit der engagierten Musiker mit der Projektleitung; diese setzt sich aus Alexandru Gavrilovici und dem Verlagsleiter Urs Ruprecht zusammen.
Pro Saison finden zirka 6 Konzerte statt, jeweils an einem Samstag um 17 Uhr. Dauer eine Stunde, anschliessend besteht bei einem kleinen Apero die Möglichkeit zur Diskussion mit dem Publikum. Die Publikumskapazität beträgt ungefähr 40 Personen. Die Konzerte werden nach Möglichkeit zur Archivierung aufgezeichnet; die verlagseigenen Werke werden im Internet auf verschiedenen Plattformen verfügbar sein.
Dieses Projekt versteht sich auch als Plattform gelebter Solidarität unter Musikern für ihr Engagement für die Neue Musik und die hiesige Musikszene. Die Räumlichkeiten von Müller & Schade als kultureller Treffpunkt bieten sich dafür geradezu an. Begegnungen mit anderen Musikverlagen und sich möglicherweise daraus ergebende Synergien bzw. Zusammenarbeit sind willkommen.